Robin Wahlig

Es ist nicht einfach sich in das Buch hineinzufinden. Die Sprache ist anspruchsvoll und es wird schnell deutlich, dass man der Erzählerin nicht trauen kann. Wenn man jedoch seinen Fluss findet, liest sich das Buch wie eine Reihe lyrisch anspruchsvoller intimer Tagebucheinträge. Die passende Länge der Kapitel verstärken diesen Eindruck.

Man fühlt schnell die Isolation und Hilflosigkeit der Protagonistin und ist dazu geneigt, sie lediglich als Opfer ihrer äußeren Umstände zu verstehen, aber ihre Taten lassen das nicht zu. Durch stetig wechselnde Machtverhältnisse wird klar, wie sie sich verwerflich gegenüber anderen verhält und ihre Position ausnutzt, um sich zu emanzipieren. Diese Machtverhältnisse beruhen auf ihrer Position als Siedlerin in dem von Apartheid geprägten Südafrika und ihrer Rolle als Frau in gesellschaftlicher sowie sexueller Hinsicht. Man weiß nicht was Wirklichkeit und was die Fantasie der Erzählerin ist; dadurch sind die realen Verhältnisse der Charaktere schwer zu deuten.

Das Buch ist zwar anspruchsvoll, aber nicht langatmig. Wer mit der explizit dargestellten Gewalt umgehen kann und nach tiefgründigen Themen sucht, ist hier richtig.

Is there something in me that loves the gloomy, the hideous, the doom-ridden, that sniffs out its nest and snuggles down in a dark corner among the rats' droppings and chicken bones rather than resign itself to decency?

Every man born in slavery is born for slavery. The slave loses everything in his chains, even the desire to escape from them.

I am corrupted to the bone with the beauty of this forsaken world.